Freitag,
25. April
2014
Außenblog, Innenpfosten: Bilder einer Sammlung, Panini 2014,
Teil 1
Auch in diesem WM-Jahr wird
wieder ein Panni-Album bestückt. Nach dem es mir bei der
letzten WM gelang, ein Sammelalbum per optimierter Tauschquoten mit
einem Minimum gekaufter Tütchen zu füllen (die Anzahl
gekaufter Bilder lag am Ende unter der Anzahl der für das
Album benötigten Bilder), fiel der Startschuss in diesem Jahr
so früh, dass man nicht auf gütige Spender hoffen
konnte, die in dem Neudazugestoßenen vor allem eine sinnvolle
Annahmestele ihrer Doppeltenberge sehen würden. Nein, diesmal
türmen sich die Doppelten bei mir und ich tröste mich
mit der biblisch gestützten Gewissheit, das Geben seliger als
Nehmen ist.
Hier hätte die
Geschichte eigentlich schon vorbei sein können. 640 Bilder
fasst das Panini-Album zur WM 2014, 640 Bilder habe ich innert eines
knappen Monats aus aufgerissenen Tütchen zwischen Berlin und
München geklaubt und auf die ihnen per Nummer zugewiesenen
Rechtecke im Album geklebt. Nur gab es da einige
Überschneidungen, so dass manchmal bereits ein
Vorgänger auf dem Plätzchen prangte, der das frisch
bezahlte Bildchen zu einem Doppelten degradierte. Und so ist das
besagte Album trotz der korrekt errechneten Anzahl erstandener
Päckchen eben nicht komplett gefüllt, sondern weist
ganze 180 leere Plätze auf. In der Nachbarschaft eines 178
Bilderchen hohen Doppeltenbergs. Was tun?
Zunächst ein paar Worte zur Diskrepanz von 178 zu 180: Die
Sorglosigkeit, mit der man mit einem bereits zum dritten Mal
gedoppelten Bild umgeht, hat mich gleich in der ersten Sammelwoche dazu
verleitet, einen Chilenen für das Zukleben eines
Briefumschlags zu missbrauchen. Außerdem habe ich wieder
einmal zwei Päckchen bei den Schweizern erstanden, die ihre
Verschrobenheit durch eine exklusive Bestückung der
Panini-Tüten zum Ausdruck bringen. Der Käserand von
der letzten WM wurde durch einen silbernen Rahmen ersetzt, der damit
auch die Farbgebung des Schweizerischen Tütchens aufnimmt.
Damit schauen die Schweizer Bilder durchweg wertiger aus als das, was
man hier aus in seltsamer Fanta-Optik gehaltenen Tütchen
zieht. Zumal die Bilder auch viel dicker und damit weniger labbrig sind
als die in diesem Jahr auf besonderen qualitativen Tiefststand
darbenden Exemplare in unseren Kiosken. Was ich aber sagen wollte:
Irgendwo in dem Schweizer Album muss ein Platz sein, auf dem man ein
Spielfoto von Özil unterbringen kann. Aber eben auch nur dort.
Nun habe ich dieses Bild einfach auf dem Platz von "My own Panini"
geklebt und damit die Anzahl der in meinem Album unterzubringenden
Bilder auf 641 erhöht.
Nun sind diese zwei Abgänge in meinem Doppelten-Bestand ein
eklatantes Hindernis, durch Bilder-Tausch mit anderen Sammlern die
verbliebenen 180 Leerstellen zu füllen. Zumal die Chance, auf
Menschen zu treffen, die begeistert gleich drei Exemplare der Nummern
11, 15, 19, 55, 205, 253 und 531 eintauschen
möchten, extrem gering ist. (Übrigens gibt es kein
einziges Bild, dass ich viermal doppelt habe, was technisch doch
durchaus möglich zu sein scheint. Aber vielleicht scheut sich
unsere Hand intuitiv, einen Fehler öfter als dreimal zu
begehen und lässt uns so unterbewusst zu einem anderen
Päckchen greifen. Das wäre klug von der Intuition.
Aber sicher bin ich mir da nicht.)
Ein Blick auf die Sammelaktion vor vier Jahren zeigt, dass am Ende
neben einem komplett gefüllten Album noch 133 Doppelte zu
Buche schlugen. Da würde ich in diesem Jahr gerne drunter
bleiben. Aber es scheint mir vertretbar, in kommende Tausch-Aktionen
mit einem gewissen Spielraum zu gehen. "Minus zwei" ist auf jeden Fall
ein denkbar schlechter Spielraum.
Da ich die meisten der für das neue Album besorgten Bilder in
um 50 Cent vergünstigten Großpackungen gekauft habe,
sollte ich jetzt den gegebenen finanziellen Spielraum nutzen, um noch
einmal 10 Päckchen zu erstehen. Wenn ich es klug anstelle,
kann ich alle 50 Bilder gebrauchen (und anschließend bei der
katholischen Kirche ein neues Wunder anmelden).
Klug erscheint mir, diesen Kauf räumlich gut auszuweiten. Mein
Tourplan führt mich an diesem Wochenende nach Karlsruhe,
Erfurt und Essen. Diese bescheuerte Planung muss doch für
irgendetwas gut sein! Und eigentlich kann dies nur eine besonders
niedrige Doppeltenquote sein. Das probiere ich gleich mal aus und werde
in Kürze davon berichten ...
* * * Soundtrag zum Eintrack:
Marilyn's
Army - Bärte und Härte
Montag,
14. April
2014
Mein Blog: Schnelldichtung in Hotelzimmern, Teil 101.
Jetzt in
Serie
: Fingerübungen an Feder und Fotoapparat. Zwei, Vier- und
geringfügig Mehrzeiler sowie Aufnahmen aus dem spannenden
Leben eines Reisedichters.
Im Süden.
Hier reduziert die Welt ihr Tempo
Vater, Mutter, Kinder - satt!
Gläubig, dass das letzte Hemd no-
ch volle Pradataschen hat
Altbewährt meets abgeklärt
Niemand muss hier unter Wert
Und dann denkt man fast, ja, man vermisste Berlin
Wo sind denn die Bekloppten hin?
Doch mit neuer Gemächlichkeit lässt sich wohl sagen:
Auf Dauer sind die ja auch schwer zu ertragen ....
* * * Soundtrag zum Eintrack:
Eels
- Old Shit/New Shit
Donnerstag,
10. April
2014
Berlin Gedicht. Jägerklause.
Das 130. Berlin-Gedicht ist
abermals ein Abschieds/Umzugsgedicht - denn neben meinem Aufbruch zur
Isar hat sich auch unsere wunderbare Slam- und Lesebühne
"Spree vom Weizen" auf die Reise gemacht und siedelt von der
wundervollen Jägerklause in die etwas geräumigere
Berghain-Kantine um (ab 22. Mai). Zuvor wird aber noch das
dreijährige Bestehen am 2. Mai in der Ritter Butzke
abgefeiert. Und mit diesem Gedicht der Jägerklause, die uns
drei Jahre eine großartige Zuflucht bot, ein Denkmal gesetzt
werden. Wenn auch ein mäßig voluminöses ...
129 weitere Berlin-Gedichte,
verteilt
über die ganze Stadt. Hier
in der Übersicht!
Jägerklause
Volk der Jäger, Sammler, Gammler
Hört auf mich, den Reime-Stammler! Denn
Vor des Kaiser's Bierregal
Gilt die Regel allemal:
Fehlt, oh Waidmann, Dir das Geld
Für'ne juute Jerstenbrause
Rät wohl jeder Mann von Welt
Dann, mein lieber Jäger, klau'se!
* * * Soundtrag zum Eintrack:
Jaguars
- Exit 6
Sonntag,
6. April
2014
Berlin Gedicht. Abschied von Berlin.
Das 129. Berlin-Gedicht ist ein
Abschiedsgedicht - denn mein
Aufbruch zur Isar ist längst vollzogen, womit sich auch die
Götterdämmerung dieses Blogs ankündigt. 128
weitere
Berlin-Gedichte,
verteilt
über die ganze Stadt. Hier
in der Übersicht!
Abschied von Berlin
Du musst den Zug um acht noch erwischen
Nach dem Umzug die Bude zumindest kurz wischen
Und um zu vermuten, dass Dir nichts entgeht
Ein weher Zag ew'ger Verbindung entsteht
* * * Soundtrag zum Eintrack:
Comedian
Harmonists -
Auf Wiedersehen, My Dear
Freitag,
4. April
2014
Mein Blog: Schnelldichtung in Hotelzimmern, Teil 100.
Jetzt in
Serie
: Fingerübungen an Feder und Fotoapparat. Zwei, Vier- und
geringfügig Mehrzeiler sowie Aufnahmen aus dem spannenden
Leben eines Reisedichters.
War's nie & werd's
nimmer sein ...
Bin net gut im Von-Euch-Lassen
Bienen in den Wiener Gassen
* * * Soundtrag zum Eintrack:
Louis
Armstrong - Let's Do It (Let's Fall In Love)
Montag,
31. März
2014
Einautorneuheit vor Weltkulturerbe. Heute: Islamischer Stadtkern von
Kairo
Seit 2011 reise ich dem
Welterbe hinterher, im Gepäck meinen Roman "Der
Fall Schelling" um mit ihm die
Schönheiten der Welt zu verdecken. Nun wurde jüngst
der Weltkulturbestand in Deutschland auf 37 erhöht, so dass
dieser Serie
ein weiteres Ziel diktiert wurde - mal abgesehen von den
internationalen Stätten, die hier ja auch schon das ein und
andere Mal berücksichtigt wurden. Es heißt also
weiterhin: Weltkulturerbe-Antreten und Kategorisieren der Erbmasse nach
quartetttauglichen Maßstäben!
Für alle Berliner Nesthocker gibt es methadonische
Empfehlungen im Stadtgebiet, die dem Hauptreiz der besuchten
Stätten Entsprechendes entgegenzusetzen fähig sind.
Und dies ist also Karte Nr. 58 des Weltkultur/naturerbe-Quartetts:
Islamischer Stadtkern von Kairo
10-Worte-Beschreibung: "Trubeliges Gassenwirrwarr mit
Ornamentdachgiebeln, Orientflair, altehrwürdigen
Muezinschloten und festungsbewehrtem Ausguck."
- Welterbe seit: 1979
- Typ: Altstadtensemble
- USP: Gassengewirr, Basar
Khan al-Khalili, islamische Baukunst
- Grundstein: 640 n. Chr.
- Größe:
524 ha
- Fotokulisse: trubelig
- Höchster
Aussichtspunkt: ca. 120 m (Aussichtsterrasse des Polizeimuseums auf der
Zitadelle)
- Berlin-Äquivalent:
Markt am Maybachufer(Kategorie:
Markt as Markt can be)
- Schöne Worte im
Gelände: al-Fustat, Ibn-Tulum, Burdschi-Mamluken
- Schönster
Verweilplatz: teetrinkend in einem Open Air Cafe in den
Gässchen hinterm Khan el-Khalili-Basar
- ÖPNV-Anschluss: Taxi
- Eintrittspreis Erwachsener:
-
- Erweiterungspaket: Zitadelle
mit Museen und Mohammed Ali-Moschee (150 ägyptische Pfund)
In dieser Rubrik sollen nach und nach vor allem die - nach dem
unrühmlichen Abgang Dresdens (2009) nun nach den Nominierungen
im Juni 2011/2012/2013 auf 38 vermehrten - Stätten in
Deutschland besucht werden, die von der UNESCO als erhaltenswert
erachtet werden. Der Autor wird aber auch regelmäßig
ihm begegnende Weltkulturerbestätten im Ausland
berücksichtigen und freut sich ebenso über
ähnlich arrangierte Fotos der UNESCO-Restwelt, die durch die
Gegend jettende Leser jederzeit
über diese
Homepage einsenden
mögen!
* * * Soundtrag zum Eintrack:
The
Cure - F.I.R.E. in Cairo
Samstag,
29. März 2014
Mein Blog: Schnelldichtung in Hotelzimmern, Teil 99.
Jetzt in
Serie
: Fingerübungen an Feder und Fotoapparat. Zwei, Vier- und
geringfügig Mehrzeiler sowie Aufnahmen aus dem spannenden
Leben eines Reisedichters.
Turner oder Tiernarr?
Der eine im Schweiße am Barren zerbricht
Der andre begeistert von Eisbären spricht
Nur du, Tor - na, du, da! - entscheidest dich nicht
* * * Soundtrag zum Eintrack:
Frank
Turner - I still believe
Dienstag,
28. Januar 2014
Mein Blog: Schnelldichtung in Hotelzimmern, Teil 98.
Jetzt in
Serie
: Fingerübungen an Feder und Fotoapparat. Zwei, Vier- und
geringfügig Mehrzeiler sowie Aufnahmen aus dem spannenden
Leben eines Reisedichters.
Melancholie
Draußen behupt sich der Abendverkehr
und ich pups am Schreibtisch, gedankenschwer
"Bist du beschwipst?", fragt mein plappernder Muli
und reimt sich geschmeidig auf Lapislazuli
* * * Soundtrag zum Eintrack:
Tocotronic
-
Kapitulation
Montag,
20. Januar 2014
Berlin Gedicht. Rummelsburger Bucht.
Das 128. Berlin-Gedicht. Aus
dem Townhousesiedlungssammlung-Memphis am Ostkreuz.
In Wort und Ton gibt es weitere 127
Berlin-Gedichte,
verteilt
über die ganze Stadt. Hier
in der Übersicht!
Rummelsburger Bucht
Lass uns
in den Speckgurt zieh'n
wo in Legebatterien
Kleinfamiliengroßstadtleute
harren als Idyllenmeute
tüchtig Freilandbabys züchten
die dann in solch Schmähgedichten
eines Tages lesen müssen
dass sie doch nur zum gewissen
Grade Massenware sind
Schade, doch egal, mein Kind
* * * Soundtrag zum Eintrack:
Arcade
Fire - The Suburbs (Continued)
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07/2007-12/2012 im Deutschen Literaturarchiv Marbach
(762 Beiträge)